Mit der Einführung von Windows Server 2025 Retail bringt Microsoft nicht nur technische Neuerungen, sondern auch Anpassungen im Lizenzierungsmodell. Für Unternehmen ist es entscheidend, sich frühzeitig mit den Lizenzoptionen auseinanderzusetzen, um rechtssicher und kosteneffizient zu arbeiten.
Neue Funktionen – neue Anforderungen
Windows Server 2025 bietet unter anderem:
- Verbesserte Hybrid-Cloud-Integration
- Erweiterte Sicherheitsfunktionen
- Optimierungen für virtualisierte und containerisierte Umgebungen
- Bessere Leistung und Skalierbarkeit
Diese Neuerungen bringen auch veränderte Lizenzbedarfe mit sich – sowohl für physische Server als auch für virtuelle Maschinen (VMs).
Lizenzierungsmodelle im Überblick
Microsoft setzt weiterhin auf ein kernbasiertes Lizenzmodell, das bereits mit Windows Server 2016 eingeführt wurde. Es gelten folgende Grundregeln:
- Mindestlizenzierung: 16 Kerne pro Server, mindestens 8 Kerne pro Prozessor
- Lizenzen in 2-Kern-Paketen erhältlich
- Je nach Edition können unterschiedliche Virtualisierungsrechte bestehen
Editionen von Windows Server 2025:
- Standard Edition
- Für Umgebungen mit geringer Virtualisierung
- Lizenzierung pro physischem Server
- 2 virtuelle Instanzen erlaubt
- Keine automatische Virtualisierungserweiterung
- Datacenter Edition
- Für hochvirtualisierte oder Cloud-Umgebungen
- Unbegrenzte virtuelle Instanzen
- Unterstützung für Software-defined Networking und Storage Spaces Direct
- Azure Edition
- Speziell für die Nutzung in Microsoft Azure
- Integration mit Azure Arc und anderen Cloud-Diensten
- Automatisierte Updates, Hotpatching und mehr
CALs weiterhin erforderlich
Neben der Serverlizenz sind auch 2025 wieder Client Access Licenses (CALs) erforderlich:
- User-CAL: Lizenziert einen Benutzer, unabhängig von der Anzahl der genutzten Geräte
- Device-CAL: Lizenziert ein Gerät, unabhängig vom Benutzer
- Optional: Remote Desktop Services (RDS) CALs für den Zugriff auf Terminalserver
Lizenzierung für virtuelle und hybride Szenarien
Windows Server 2025 legt einen klaren Fokus auf hybride Cloud-Szenarien. Unternehmen, die VMs lokal und in der Cloud betreiben, sollten besonders auf die Kompatibilität der Lizenzmodelle achten. Tools wie Azure Hybrid Benefit ermöglichen es, bestehende Lizenzen in Azure zu verwenden und so Kosten zu sparen.
Preise und Verfügbarkeit
Offizielle Preise sind derzeit (Stand August 2025) noch nicht vollständig veröffentlicht. Erste Einschätzungen deuten jedoch darauf hin, dass Microsoft sich an der Preisstruktur von Windows Server 2022 orientiert, mit möglichen Anpassungen für neue Features. Unternehmen sollten frühzeitig mit ihrem IT-Dienstleister oder Lizenzpartner sprechen.
Fazit
Die Lizenzierung von Windows Server 2025 bleibt komplex, bietet jedoch gleichzeitig neue Optionen für Unternehmen, die auf hybride IT-Infrastrukturen setzen. Wer sich frühzeitig informiert und seine Serverumgebung sorgfältig plant, kann langfristig Kosten sparen und rechtssicher arbeiten.